Vor über 50 Jahren bin ich behütet im Nordwesten Deutschlands als Niedersächsin geboren und aufgewachsen. Ich besuchte einen örtlichen Kindergarten und die örtliche Grundschule. Als bezeichnend erwies sich die Aussage meiner Grundschullehrerin, die sich auf allen meinen Grundschulzeugnissen wiederfindet, „Ute kümmert sich während des Unterrichts sehr um ihre schwächeren Mitschülerinnen und Mitschüler“. Dieses Kümmern zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
Parallel zur Grundschule verbrachte ich viele außerordentlich glückliche Nachmittage mit meinen Großeltern. Es entstand eine tiefe, ehrliche und sehr liebevolle Beziehung zwischen meinen Großeltern und mir, die ich bis heute nachfühlen kann, auch wenn sie schon länger nicht mehr auf dieser Erde weilen. Als ich heran wuchs, zählte ich zu meinen Hobbys das Reiten und das Lesen… rückblickend war es eine sehr glückliche Zeit!
Nach der Grundschule traute man mir sehr jung schon das regelmäßige Babysitten zu. Mit Hingabe und dem nötigen Verantwortungsgefühl begleitete ich mein Babysitter-Kind über mehrere Jahre und erfreute mich an all den Lernerfolgen, die so ein kleiner Mensch erzielt.
Das Lebensrad drehte sich munter weiter und ich absolvierte nach Beendigung meiner Schullaufbahn eine erste Ausbildung. Mit dem Abschluss der Ausbildung verließ ich meinen Heimatort und zog wohlgemut in die große weite Welt. Aber es passte nicht und ich begann eine zweite Ausbildung im Rhein-Neckar-Kreis. Hier lebe ich noch heute. Nach Abschluss der zweiten Ausbildung fuhr ich direkt in den Hafen der Ehe ein und dort wurden die Weichen für ein glückliches, leider zeitbegrenztes Familienleben gestellt.
1995 gebar ich meine erste Tochter und im Jahre 2000 erblickte meine zweite Tochter das Licht der Welt. Beide Töchter gehen erfolgreich einem Studium nach und gestalten zu meiner größten Freude selbstbestimmt ihr Leben.
Über Jahrzehnte setzte ich mich mit Herzblut für meine Familie ein. Annähernd 30 Jahre, zu festgelegten Zeiten, umsorgte ich im Team mit meinem ehemaligen Mann unkompliziert und ohne Berührungsängste seinen mehrfach schwerst behinderten Sohn. Einen geliebten Menschen mit solch ausgeprägten Handicaps zu begleiten, schärft die Sinne für das Wesentliche im Leben. Ich habe für mich gelernt: Mitgefühl hilft, Mitleid hat noch niemandem geholfen. Ich respektiere, akzeptiere und mache.
Verbunden mit den Freizeitaktivitäten meiner Töchter engagierte ich mich intensiv ehrenamtlich in vielen Vereinen und Institutionen.
Angefangen hat alles mit der Organisation der Krabbelgruppen der beiden Mädchen, danach zogen sich die Ehrenämter weiter mit der Wahl und der Ernennung zum Elternvertreter im Kindergarten und später auch in der Grundschule, worüber ich mich immer sehr freute. Im Sportverein, Abteilung Geräteturnen, stand ich allen Mädchen und auch meinen Töchtern beim Leistungsvergleich als Ehrenamtliche zur Seite.
In einem privat geführten Theater machte ich mich zuerst als Inspizientin mit der Welt des Schauspiels vertraut, spielte dann auch Seite an Seite mit meinen Töchtern mutig auf den Brettern der Welt in einem Theaterstück und gab zu guter Letzt als Vorsitzende dem Förderverein des Theaters neue Impulse.
Als wichtigste Erfahrung verbuche ich meine ehrenamtliche Tätigkeit als langjähriges Vorstandsmitglied des Elternbeirats am Gymnasium meiner Töchter, die ich zum Schluss auch als 1. Vorsitzende ausübte. Hier stand für mich das respektvolle und verständnisvolle Miteinander zwischen allen am Schulleben Beteiligten an erster Stelle.
Während der Ausübung meiner sozialen Ehrenämter, begegnete ich den verschiedensten Menschen, lernte mit den unterschiedlichsten Herausforderungen umzugehen und versuchte bei all dem den gesellschaftlichen Konsens zu finden.
Mit der Scheidung und trotz Festanstellung keimte in mir der Wunsch nach beruflicher Neuorientierung auf. Ab jetzt möchte ich meine Begabungen und Talente in Bezug auf das Miteinander unter Menschen sinnstiftend einsetzen. Ich möchte meinen Intuitionen folgen und Menschen im Alltag kreativ begleiten, wie ich es schon immer gemacht habe.
Privat zähle ich heute das Motorradfahren mit meiner Harley Davidson Sport Glide genauso wie Besuche kultureller Veranstaltungen zu meinen Hobbys. Auch koche ich gerne, reise gerne nach nah und fern, bin sportlich sehr interessiert und betreibe Sport.
Mein Freundes- und Bekanntenkreis greift jeden Anlass zu kritisch hinterfragenden Diskussionen auf, sowie der stete Wandel der Gesellschaft mich immer wieder dazu aufruft, mich zu reflektieren und eine Position zu beziehen.
Die Schule des Lebens hat mich, wie jeden von uns, geprägt und geformt. Dabei habe ich aber nicht meine große Lebensfreude, meinen Optimismus und meine Fähigkeit, die kleinen Wunder des Lebens zu bemerken, eingebüßt. Für meinen unbändigen Willen dieses Leben jeden Moment zu genießen und auszukosten, mich dafür verantwortlich zu zeigen und meinen Weg zu gehen, bin ich sehr dankbar.
Selbstverständlich richte ich mich nach den gesetzlichen Hygienerichtlinien. Bei Bedarf unterziehe ich mich regelmäßigen Kontrollen.